Rotes Land soweit man sehen kann. Rote Plateaus, Hochebenen und ein schmaler dunkelgrüner Streifen der sich durch die Täler schlängelt und den Pentecoast River in dieser Steppenlandschaft markiert. Wir stehen auf dem Saddle Back Ridge Lookout bei El Questro und geniessen den spektakulären Sonnenuntergang, fühlen uns wie im Film Australia und bekommen eine erste Idee was uns die nächsten Tage erwartet.
Auch wissen wir nun was es bedeutet, wenn ein 4WD Track mit „very steep and only for experienced drivers“ gekennzeichnet ist. Unser Camper fährt sich zwar nicht gerade wie ein 2DM auf der Geländepiste hat aber doch ziemlich etwas unter der Haube und lässt sich einfach über die Steine und Absätze lenken. Hochfahren ging ja noch aber beim hinunterfahren in der Dämmerung wird es Rebecca dann doch etwas zu deftig und sie geht die „schönsten“ Passagen zu Fuss hinunter… 🙂
Anfangs ist es zwar komisch bei 28 Grad (bereits um 07.30) in warmen Quellen ein Bad zu nehmen aber bereits nach kurzer Zeit ist es wahnsinnig entspannend und wir geniessen die Ruhe und das erholsame Plätschern des Wassers zwischen Palmen in unserem eigenen kleinen Pool direkt bei der Quelle.
Voller Vorfreude und mit grossen Erwartungen machen wir uns auf den Weg Richtung Broome. Noch bevor es aber so richtig losgeht treffen wir ein Pärchen, welches gerade von der Gibb kommt. Die ersten 150km seien die schlimmsten mit viel „Corregation“ sagten sie uns. Auch kommt man wohl ohne platten Reifen nicht über die Gibb. Sie hatten wohl etwas Pech und beendeten die 1600km mit 3 platten Reifen und einem gebrochenen Stossdämpfer….
Bereits auf den ersten 20km sehen wir das erste Pannenfahrzeug und halten an. Die 2 Franzosen hatten gerade ihre 2te Reifenpanne innerhalb der letzten 50km und fluchen mit französischem Akzent über den Strassenzustand….
„Let the Adventure beginn“……
Entlang der Gibb River Road besuchen wir einsame Gorges und Pools, einer schöner als der andere und bei 37 Grad im Schatten ist uns jede Abkühlung willkommen.
Die Landschaft ist wunderschön und sehr eindrucksvoll, obwohl zwischendurch auch etwas monoton.
Auf der gesamten Strecke treffen wir zahlreiche Touristen und auch so manche „grey nomads“… Wirklich alleine unterwegs sind wir nur bei unserem Abstecher an die Mitchell Falls. Da wir die einzigen hier oben sind, treffen wir auf Rockwallabies, sehen riesige Warane und werden von einem Quoll besucht…
Da sich die Saison auf der Gibb bereits dem Ende zu neigt haben wir nie Probleme einen Stellplatz für die Nacht zu finden. Einziger Nachteil ist, dass es von Tag zu Tag heisser wird, so dass wir beim Mornigton Wilderness Camp die 40 Grad Marke definitiv knacken und die einzelnen Gorges nicht mehr so viel Wasser haben wie zu Beginn der Saison und die meisten Wasserfälle nun trocken sind.
Nach 10 Tagen, etlichen Kilometern auf Gravel Roads und Sandpisten, 0 Platten und 2 Sonnenbränden kommen wir in Broome an und am liebsten würden wir (bzw. Marwan) die Strecke gleich nochmals fahren…. 🙂