Kurz nach 9 finden wir im Gewimmel am Pier von Houay Xai unsere Slowboat welches uns in den nächsten 2 Tagen den Mekong hinunter nach Luang Prabang bringt.
Auf dem Boot treffen wir wieder auf Heather und Dan, welche wir bereits am Vorabend kennenlernten. Zu unserer Gruppe stösst auch noch Simone aus Zürich. Wir fünf drücken neben dem Guide den Altersdurchschnitt auf dem Boot massiv. Der Mekong schlängelt sich von Houay Xai bis nach Luang Prabang durch eine unglaublich schöne Landschaft an hohen Bergen und tiefen Tälern vorbei. Nach unserem Monat im Outback sind wir hin und weg von all diesem saftigen Grün und können uns kaum sattsehen. Nach all der Hektik von Bangkok, Chiang Mai und Chiang Rai ist diese gemütliche Bootsfahrt unglaublich erholsam und entspannend.
Unser Kapitän lotst uns sicher durch die kleinen Stromschnellen während seine Frau zuhinterst im Boot das leckere und sehr ausgiebige Mittagessen zubereitet. Wir haben während der Bootsfahrt auch genügend Zeit unseren amerikanischen Freunden das Jassen beizubringen, was doch sehr unterhaltsam ist. Erklärt mal all die Schweizer Ausdrücke. „Buur“ geht ja gerade noch, aber „Näll“, „Wiis“, „Stöck“, „Stich“ und „Trumpf“ sind dann doch schwieriger.
Unterwegs halten wir kurz bei einem kleinen Hmong Dorf, welches nur über den Mekong zu erreichen ist und noch keine Elektrizität hat. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wöchentlich kommt das Marktboot vorbei und die Bewohner des Dorfes können Lebensmittel oder was sie sonst noch so benötigen einkaufen. Die Menschen leben in sehr ärmlichen Verhältnissen und irgendwie kommen wir uns auch ziemlich fehl am Platz vor mit all den schönen Kleidern und Schuhen. Die Frauen im Dorf weben Seidenschäle um etwas zum Familienbudget beizutragen.
Nach 2 Tagen auf dem Mekong erreichen wir gegen Abend Luang Prabang, das bisher wohl schönste Städchen hier in Südostasien. Die gesamte Altstadt von Luang Prabang gehört zum Unesco Weltkulturerbe und hat einen ganz besonderen Charme. Der französische Einfluss ist hier allgegenwärtig und prägt zu unserer Freude auch heute noch die „Gastroszene“ hier im Ort. So lecker haben wir schon lange nicht mehr gegessen. In der früheren Königsstadt gibt es unzählige Tempel, die noch immer von vielen Mönchen bewohnt sind. Jeden Morgen steht ein Vertreter der Familie bereits um 5 an der Strasse und verteilt den vorbeigehenden Mönchen ihre Almosen, die aus Sticky Rice, Früchten, Süssigkeiten und manchmal auch Geld bestehen.
Luang Prabang hat es uns sehr angetan und wir bleiben hier hängen. Statt der geplanten 3 Tage sind es am Schluss ganze 5.
Von Luang Prabang aus nehmen wir für die 180km nach Vang Vieng den VIP Bus ( besser gesagt wir gingen davon aus, dass wir den VIP Bus nehmen). Am Busbahnhof erwartet uns nicht wie versprochen ein grosser Bus sondern viel eher eine kleine Schnupftrucke mit 24 Plätzen. Es ist so eng, dass nicht einmal Rebi genügend Platz für ihre „langen“ Beine hat. Mit nur einem leeren Platz geht es dann Richtung Süden. Zwischenzeitlich wird der leere Platz immer wieder temporär mit Locals und ihren Waren (Taschen, Reissäcken, lebenden Hühnern usw.) gefüllt.
Der übermotorisierte Minibus kämpft sich mit 30km/h die Berge hinauf und um die Motorleistung noch etwas zu steigern, stellt der Fahrer bei jedem Anstieg die Klima aus (laotisches Tuning). Dank dem gemächlichen Tempo haben wir zum Glück 7h Zeit die spektakuläre Landschaft zu geniessen. Und als wir schon fast in Vang Vieng angekommen sind, machen wir dann auch noch den versprochenen Mittagsstop um 15.30.
Nach dem Mittagsstop hält unser Busfahrer nur noch 2x um seine Einkäufe zu erledigen bevor wir dann endlich in strömendem Regen in Vang Vieng ankommen.