Auf den Spuren von Lara Croft und Co.

Lara Croft und Co.

Bereits auf dem Flughafen in Kambodscha merken wir, dass wir definitiv in einem neuen Land angekommen sind. Im Akkord werden die Visa-Formulare eingezogen und die Pässe mit Visas und Stempel versehen. Es sitzen etwa 8 Beamte am Passfliessband: Einer kontrolliert, der nächste stempelt, sein Nachfolger kontrolliert den Stempel usw. Und dies alles in einem auf Hochglanz polierten, top modernen Ankunftsterminal. Innerhalb von ca. 30 Minuten haben diese Beamten ungefähr 340 Visas on Arrival ausgestellt, eingeklebt und gestempelt… Nicht zu vergleichen mit der Arbeitseffizienz, die wir uns von Laos gewöhnt sind.
Am Flughafen werden wir von unserem Tuktuk Fahrer abgeholt, wobei Tuktuk in Siem Reap heisst: Roller mit Anhänger. Und schon auf der Fahrt zum Hotel bin ich beeindruckt, was man so alles mit einem Rollerli transportieren kann (von 4m langen Rohren über Schweine oder Anhänger beladen mit Ochs und Kuh geht hier alles). Auch schlucken wir jede Menge Staub.

Wir gehen wieder kochen! Im kambodschanischen Kochkurs von Ben lernen wir, dass grundsätzlich alle Lebensmittel aus Kambodscha bio und gut sind und alles auswärtige schlecht. Er bringt uns bei wie man Lok Lak, ein wirklich schmackhaftes Rindsgeschnetzeltes, kocht und beim gemeinsamen Marktbesuch erklärt er mit viel Enthusiasmus, welches Gemüse von Vietnam und China importiert wird und deshalb wie bereits erwähnt qualitativ sehr schlecht ist… (Also gemäss Ben ist alles Gemüse, das viel grösser als die lokalen Produkte ist, wie z.B. Ingwer, Auberginen oder Knoblauch, mit Dünger und Pestiziden behandelt und demzufolge schlecht 🙂 Schlecht ist das Gemüse natürlich per se, weil es von Vietnam oder China stammt. Es ist ziemlich eindeutig, dass die Kambodschaner die Vietnamesen und Chinesen nicht wirklich mögen…). Beim Kochen unterstützt uns eine Köchin aus dem Dorf, die sich auch um die Waisen des von Ben geführten Waisenhauses kümmert. Ist schon lustig, wie man sich trotz Sprachbarriere gut verständigen kann. Mir war auf jeden Fall immer klar, ob ich jetzt sachte rühren oder wild im Topf herumschlagen muss. Während des Abendessens haben wir mit Ben ein amüsantes Gespräch über die Verkupplungsversuche seiner Mutter, die endlich ihren „guten“ Sohn verheiratet sehen möchte.
Von Siem Reap aus besuchen wir die Tempel der riesigen Anlage von Angkor.
Die teilweise über 1000 Jahre alten Tempel sind unglaublich beeindruckend und auch der Tombraider Tempel, in welchem einige Szenen des gleichnamigen Films gedreht wurden ist wirklich spektakulär. Also eigentlich ist es ja umgekehrt. Der Tempel wurde nach dem grossen Erfolg des Filmes inoffiziell umbenannt. Am Abend sind wir richtig geschafft vom vielen Herumwandern und gönnen uns eine Khmermassage. Ich fands doch ziemlich amüsant wie da die kleine, zierliche Frau auf Marwans Rücken herumwanderte und sichtlich Spass dabei hatte.
Ganz in der Nähe von Siem Reap gibt es den grössten Süsswassersee Südostasiens. Dieser führt während der Regenzeit ziemlich hohes Wasser. Die Menschen leben deshalb auf Stelzenhäusern auch Floating Villages genannt. Ohne Boot ist hier nix los. Bereits die ganz kleinen Kinder können sich auf den Bootsstegen frei bewegen und es scheint sich niemand gross zu sorgen.
Geprägt von vielen Eindrücken verlassen wir die Stadt der Tempel und reisen zu den von den Kambodschanern nicht sehr geschätzten vietnamesischen Nachbarn.

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